Nachhaltigkeit

Mehrweg ist der Weg – Handelsbetrieb in Oberösterreich als Vorreiter

Waldhausen im Strudengau | Als erster Handelsbetrieb in Oberösterreich ersetzt der Unimarkt-Partner Erhard Meindl Plastikverpackungen durch eine Mehrwegbox. Das nachhaltige und praktische Pfandsystem hört auf den Namen ecoBOX.

Ganz nach dem Motto: Mehrweg ist der Weg!


Plastikverzicht in der Feinkostabteilung

Bisher wurden sämtliche Feinkostwaren in Einschlagpapier mit Kunstbeschichtung, Plastiksackerl oder Einwegschalen aus Polystyrol verpackt. Umweltschädliche Materialien auf welche das oberösterreichische Handelsunternehmen in Zukunft verzichten möchte. Der Unimarkt Waldhausen möchte mit der ecoBOX rund 70 Prozent Kunsstoffverpackung in der Feinkostabteilung einsparen.

Unimarkt Waldhausen setzt auf Mehrweg
Grafik: Unimarkt Partner Erhard Meindl e.U.

Mehrweg ist der Weg – So funktioniert´s

Das System mit den Mehrwegboxen basiert auf einem einfachen Pfandsystem. Der Kunde erhält beim Einkauf seine gewählten Produkte in der ecoBOX und bezahlt dafür je nach Größe zwischen 15 und 20 Euro Pfand. Die gebrauchten Behälter können die Kunden beim nächsten Einkauf wieder im Geschäft abgeben und erhalten die Leihgebühr dafür wieder rückerstattet. Die abgegebene Mehrwegboxen werden mit einem speziellen Spülgerät gereinigt und desinfiziert.

Private Behälter dürfen aufgrund der Gefahr Keime zu übertragen nicht angenommen werden. Die verpflichtende Abgabe löst dieses Hygieneproblem.

nachhaltige Mehrwegboxen für Lebensmittel
Grafik: ecoBOX eine Marke der IBONIC GmbH

Daten und Fakten zu Mehrweg

Getränke und Lebensmittel in umweltfreundlichen Mehrwegflaschen oder Mehrwegboxen werden im Supermarktregal zur seltenen Spezies. Die Lebensmittelproduzenten hätten noch ein breites Angebot. Aber welche Fakten sprechen wirklich für die Mehrwegbox und die Mehrwegflasche?

Wiederbefüllungen

Mehrwegflaschen aus Kunststoff können rund 20 Mal wieder befüllt werden, solche aus Glas sogar rund 40 Mal. Solange die Flaschen wieder befüllt werden, sind lediglich die Etiketten und Verschlüsse zu erneuern und kaputte Flaschen auszuscheiden. Bei Einwegflaschen wird hingegen die gesamte Flasche zu Abfall.

Littering

Einwegverpackungen tragen in beträchtlichem Ausmaß zum Littering bei, indem die Flaschen und Verpackungen achtlos weggeworfen werden. Die Verwendung von Mehrwegflaschen wirkt sich auch hier positiv aus.

Kohlendioxid-Emissionen

Auch bezüglich Klimaschutz sind Mehrwegflaschen den Einweggebinden vorzuziehen. Die Auswirkungen auf den Treibhauseffekt sind zum Beispiel für Wasser in 1,5 Liter-PET-Flaschen etwa doppelt so hoch für Einweg als für Mehrweg. Bei Getränkeverpackungen wird für Wasser in PET-Mehrwegflaschen 43 Tonnen Kohlendioxid pro Million Liter angegeben. Für PET-Einwegflaschen 88 Tonnen Kohlendioxid pro Million Liter. Daher ist es leicht persönlich etwas für den Klimaschutz zu tun, indem Mehrweg der Vorzug gegeben wird.

Empfehlung

Bis zu einer Transportdistanz von rund 750 Kilometern zwischen Abfüllanlage und Verkauf schneiden Mehrwegflaschen aus ökologischer Sicht besser als Einwegflaschen ab (Erkenntnisse der Ökobilanzen für Getränkeverpackungen des Umweltbundesamt Deutschland). Das entspricht etwa der Entfernung Wien – Bregenz.

Einwegverpackungen werden nach Gebrauch zunächst in den entsprechenden Behältern gesammelt, von Sammelfahrzeugen aufgenommen und zu einer Sortieranlage und im Falle der Verwertung zu einer entsprechenden Recycling-Anlage gebracht. Da in Österreich nur eine derartige Verwertungsanlage existiert, werden hier oft weite Strecken zurückgelegt.

Wie bei allen Lebensmitteln sollte auch bei Getränken, egal ob in Mehrweg- oder Einweggebinden, darauf geachtet werden, dass sie möglichst aus der nahen Umgebung stammen. Daher lohnt sich ein Blick auf die Angaben am Etikett zum Abfüllort.

Wasserverbrauch

Bei modernen Anlagen mit hoher Rückgewinnung von Wasser aus der Reinigung beträgt der Wasserverbrauch, nach Angaben der Abfüllerfirmen von Mehrwegflaschen, lediglich 0,25 Liter pro Liter Füllgut. Damit ist der Wasserverbrauch nur rund doppelt so hoch wie bei Einwegflaschen.

Unterscheidung Einweg oder Mehrweg

Ob eine Flasche eine Einweg- oder Mehrwegflasche ist, kann man auf den ersten Blick meist nicht so leicht feststellen. Ein deutlicher Hinweis für eine Einwegflasche ist der Aufdruck “kein Pfand”. Hingegen ist der Umkehrschluss nicht immer möglich. Auch Einwegflaschen werden manchmal mit einem Pfand verkauft, obwohl sie nur einmal befüllt werden. Hier müsste auch noch zusätzlich der Begriff Mehrweg angeführt sein.


Vorteile von Mehrweg

Die Vorteile der Mehrwegbox gegenüber konventioneller Einwegverpackung sprechen für sich. Neben den ökologischen Aspekten ist die Kunststoffbox zudem hygienischer und im Alltag praktischer. Die auslaufsicheren Behälter eignen sich für den Geschirrspüler sowie auch für die Mikrowelle. Zusätzlich können Lebensmittel durch das Erzeugen eines Vakuums länger haltbar gemacht werden.

Die Vorteile der Mehrwegbox im Überblick:


Der nachhaltige ecoBOX Kreislauf

Step 1: ecoBOX – Die Mehrwegbox ist eine vakuumierbare Frischhaltebox aus hochwertigem, lebensmittelechtem und recycelbarem Kunststoff. Die nachhaltige Lösung zur Reduzierung von Plastikmüll wird mittels Pfandgebühr angeboten.


Step 2: Einkauf – Deine Produkte werden in der ecoBOX verpackt und bei Bedarf auch darin vakuumiert. Unterschiedliche Fleisch- und Wurstwaren sowie andere verpackungsfreie Lebensmittel finden darin Platz.

Kreislauf der ecoBOX
Grafik: ecoBOX eine Marke der IBONIC GmbH

Step 3: Zuhause – Die Lebensmittel können direkt in der Box im Kühlschrank oder dem Gefrierfach aufbewahrt werden. Zur besseren Kontrolle kann das aktuelle Kaufdatum eingestellt werden.


Step 4: Rückgabe – Beim nächsten Einkauf bringst du die benutzten Behälter einfach wieder mit und erhältst deine Pfandgebühr zurück. Folgende Einkäufe werden in einer frisch gereinigten und sauberen Mehrwegbox verpackt.

Mehr Informationen zur ecoBOX findest du auf der Herstellerwebsite!


Fazit: Mehrweg ist der Weg

Was passiert mit der Kunststoffbox am Ende der Lebensdauer? – In den Müll damit?

Nein auf keinen Fall! Nach einer Einsatzdauer von rund 140 Zyklen nimmt der Partnerbetrieb die Mehrwegbox aus dem Kreislauf und gibt diese zur Wiederaufbereitung an den Hersteller zurück. Die Boxen werden geschredert und das Granulat wiederverwendet.

“Ich zwinge niemanden dazu, auf neue System umzusteigen. Aber die Resonaz ist enorm: Am Wochenende waren erstmals alle 60 Boxen vergriffen.”

Erhard Meindl

Definitiv ein nachhaltiges und praktikables System mit Zukunft. Neben den praktischen Eigenschaften im Alltag können Einwegverpackungen aus Kunststoff und Polystyrol effektiv vermieden werden.

Empfehlung


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Christoph Buchinger

Blogger & Gründer des EnergiesparBlog´s