Technologie

Blockchain-Technologie stabilisiert Stromnetz

Brüssel | Die Zunahme erneuerbarer Energien macht es den Übertragungsnetzbetreibern immer schwerer Erzeugung und Verbrauch im Gleichgewicht zu halten. Mit Hilfe der Blockchain-Technologie soll eine Anwendung geschaffen werden, welche eine automatische Steuerung eines flexiblen Stromnetzes ermöglicht. Das Pilotprojekt des belgischen Netzbetreibers Elia soll dabei die innovativen Anwendungsmöglichkeiten aufzeigen.


Elia mit Blockchain-Technologie

Das Ziel von Elia ist eine Managemant-Lösung zu finden, um den Einsatz von dezentralen Felxibilitätsoptionen zu automatisieren. Wärmepumpen, E-Mobile sowie Batterien und Heimspeicher können dabei ihren Beitrag leisten. Die Blockchain-Technologie automatisiert stets ein Gleichgewicht zwischen den dezentralen Energieerzeuger und -verbraucher. Das Pilotprojekt von Elia wird in Zusammenarbeit mit den Start-Ups Actility und Settlemint entwickelt. Die Energy Web Foundation (EWF), eine Blockchain-Initiative für Energiewirtschaft, ist eine Open-Source-Plattform und bildet die Grundlage für das Projekt.


Die Vorteile dieser Anwendungen liegen klar auf der Hand; schnelle und flexible Maßnahmen zur Netzstabilisierung, Möglichkeit zur finanziellen Abrechnung sowie die schnelle Abwicklung von Transaktionen. Netzstabilisierende Maßnahmen können unter anderem bedarfsgesteuerte Wärmepumpen oder auch gebündelte Heimspeichersystem sein, welche von der Blockchain-Technologie automatisiert bei Bedarf angesteuert werden.


Flexibilisierung im Stromnetz – Tennet & sonnen

Als erster Übertragungsnetzbetreiber nutzt TenneT mit der Blockchain vernetzte, dezentrale Heimspeicher zur Stabilisierung des Stromnetzes. Flexibler Einsatz von Batteriespeichern reduziert netzstabilisierende Notmaßnahmen. Nach erfolgreicher Pilotphase kann die Technologie über die Open Source- basierte Lösung von IBM weiter ausgebaut werden. In einem zweiten Projekt in den Niederlanden zusammen mit Vandebron, nutzt TenneT das Laden von Elektrofahrzeugen, um die Balance zwischen Verbrauch und Erzeugung stabil zu halten. Beide Pilotprojekte sind weitere Schritte um das Stromnetz fit für die Zukunft zu machen.


Dieses Video zeigt die Möglichkeiten der Flexibilisierung durch die Blockchain-Technologie. Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT arbeitet dabei mit dem deutschen Unternehmen sonnen eng zusammen.


Blockchain-Technologie?

Mit dem Begriff Blockchain ist ein gemeinsames Buchführungssystem mit unterschiedlichen Datensätzen gemeint. Dabei sind die jeweiligen Datensätzen mit Transaktionen gleich zu setzen. Jedes Buchführungssystem enthält exakte Kopien von sämtlichen Transaktionen, welche auf mehreren Locations weltweit gespeichert werden. Das bedeuted, dass weltweit unzählige beteiligten Nutzer automatisch prüfen, ob die Transaktion die richtigen Daten enthält und diese in Folge auch bestätigen. Durch die Bestätigungen der anderen Nutzer wird sichergestellt, dass die Transaktion statt gefunden hat und alle Beträge und Daten korrekt sind. Ist eine Transaktion abgeschlossen so folgt die nächste.


Stellt man sich jede Transaktion als Blatt Papier vor, auf dem alle Daten stehen, so wird bei der Blockchain Technologie das nächste Blatt Papier (Transaktion) vollflächig aufeinander geklebt. Dieser Prozess wiederholt sich immer und immer wieder, dadurch ensteht eine „Kette“ – die Blockchain. Durch die „Verklebung“ ist es unmöglich nach Abschluss der Transaktion ein Blatt Papier wiederum zu entfernen oder zu ändern. In diesem Fall würde man alle anderen Transaktionen und somit die Blockchain zerstören. Die Technologie ermöglicht somit manipulationssicher Zahlungen welche unter anderem in der Energiebranche genutzt werden können.


Mittlerweile gibt es sehr viele verschiederne Blockchain-Technologien. Jede einzelne bietet ihre indiviudelle Vor- und Nachteile. Grundsätzlich baut jede Techologie auf die oben beschriebene Verkettung auf.


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Christoph Buchinger

Blogger & Gründer des EnergiesparBlog´s