Klimaschutz, Technologie

Vom Plastikmüll zur Designerbrille

Brillen aus Meeresmüll – Das ist die Idee des Startup-Unternehmens „Sea2See“. Jedes Jahr landen 8 Millionen Tonnen Müll im Ozean. Die Wiederverwendung wertvoller Ressourcen schont unsere Umwelt und befreit den Ozean ein Stück weit vom Müll.


Fischer sind überzeugt

Francois van den Abeele, Gründer und CEO von Sea2Sea, überzeugte die Fischer in Spanien und Italien davon, gefundenen Plastikmüll nicht zurückzuwerfen sondern zu sammel und in den Hafen mitzunehmen. Insgesamt stehen in 30 spanischen und 6 französischen Häfen 117 Container, in denen Fischer den gesammelten Plastikmüll deponieren können. Der „Sea2See-Kreislauf“ übernimmt ab diesem Punkt und recycelt den Müll.


Brillen aus Meeresmüll – Der Kreislauf

Aus dem gesammelte Meeresmüll wird in mehreren Schritten eine nachhaltige Brille hergestellt. Die Kreislaufwirtschaft von Sea2See besteht aus insgesamt 6 Schritten:

Brillen aus Meeresmüll
Grafikquelle: Sea2Sea
Step 1 | Müll fischen & sammeln

Die Fischer sammeln den Meeresmüll und liefern diesen im Hafen an den bereitgestellten Deponien ab.

Step 2 | Müll Logistik

Durchschnittlich transportiert jeder LKW rund 1 Tonne Müll pro Tag von den Häfen zu der Sammelstelle in Girona (Spanien).

Step 3 | Trennung & Klassifizierung

Die verschiedenen Arten der Kunstoffabfälle werden manuell sortiert und zum Recyclingprozess vorbereitet.

Step 4 | Recycling des Rohmaterials

Der sortierte Plastikmüll wird gewaschen und recycelt. Das gewonnene Rohmaterial wird zur Weiterverarbeitung nach Italien versandt.

Step 5 | Forschung und Entwicklung

Das recycelte Rohmaterial wird analysiert und auf Qualität geprüft. Das Rohmaterial muss hohen Ansprüchen gerecht werden, damit diese zur Herstellung von Gläseren verwendet werden kann.

Step 6 | 100% Handgefertigt in Italien

Nach der Qualitätskontrolle wird aus die Fassungen & Gläser aus dem Meeresmüll in Italien gefertigt. Die hochwertigen Brillen bestehen zu 100% aus recyceltem Meereskunststoff.

Grafikquelle: Sea2See

Meeresmüll soweit das Auge reicht

Plastik ist extrem langlebig, leicht, günstig und dadurch einfach praktisch. Seit den 1960er Jahren bis zum Jahr 2015 hat sich die weltweite Kunststoffproduktion verzwanzigfacht! 1,8 Billionen Plastikteile treiben an der Oberfläche des Great Pacific Garbage Patch (deutsch: „Großer Pazifischer Müllteppich“) und ist somit der größte Plastikmüllteppich im pazifischen Ozean.

Ensprechend der Prognosen werden die Ozeane bis 2050 mehr Plastik beinhalten als Fische und Meerestiere. Ausrangierte Fischernetze machen über 10% der gesamten Meeresverschmutzung aus und sind eine der Hauptursachen für die Umweltverschmutzung der Ozeane.

Umweltverschmutzung der Ozeane
Grafikquelle: Sea2See

Fazit

Die Idee und der Umweltgedanken hinter Sea2See ist grandios. Zugleich ein sehr ambitioniertes Projekt, welches zeigt, wie Wiederverwertung und Umweltschutz effektiv kominiert werden kann. Passend zum Slogan: „Global denken, lokal handeln“.

Die Umweltverschmutzung durch Plastik ist gewaltig und wie das Ocean-Cleanup-Projekt schon gezeigt hat nicht von heute auf morgen zu lösen. Nachhaltige Brillen werden die Welt auch nicht verändern, aber die Menschen die diese tragen!


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Christoph Buchinger

Blogger & Gründer des EnergiesparBlog´s