Klimaschutz, Politik

Keine Energiewende ohne Wärmewende

Wärmewende Die globale Energieversorgung ist im Wandel. Zunehmend werden international die Weichen für ein neues Energiesystem gestellt, das den Ansprüchen des Pariser Klimaabkommens gerecht werden soll. Schritt für Schritt wird der vollständigen Ausstieg aus fossiler Energie vorbereitet.


Klimaschutz durch Wärmewende

Die meisten Emissionen in Europa entstehen durch die Verbrennung von fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Im Durchschnitt wird in Europa etwa die Hälfte des Energiebedarfs durch die Wärme- und Kälterzeugung verursacht. Deshalb ist auch der Wärmebereich wesentlich am CO2-Ausstoß beteiligt und verursacht im Vergleich zum Verkehr wesentlich mehr Emissionen. Für eine nachhaltige Zukunft ist die Wärmewende unumgänglich.

Endenergiestruktur in Österreich

Die Wärmeversorgung ist somit für mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Österreich verantwortlich. Fakt ist, dass in Österreich immer noch knapp 60 Prozent der Wärme mit fossilen Energieträgern, hauptsächlich Erdölprodukten und Erdgas, erzeugt wird. Strom jedoch wird schon zu 70% aus erneuerbaren Energien generiert.

Endenergiestruktur in Österreich
Grafikquelle: Bundesministerium Nachhaltigkeit und Tourismus

Für den Erfolg beim Klimaschutz ist deshalb neben der Verkehrswende und der Energiewende auch die Wärmewende entscheidend.

Endenergiebedarf in Deutschland

Auch in Deutschland wird etwa die Hälfte des Endenergieverbrauchs für die Erzeugung von Wärme und Kälte benötigt. Dazu zählt zum Großteil mechanische Energie aber auch die Raumwärme. Lediglich 14% der Wärme und Kälte werden durch erneurbare Energiequellen zur Verfügung gestellt. Zum Vergleich, in Deutschland werden bereits rund 38% des Strombedarf aus erneuerbarer Energie erzeugt.

Endenergieverbrauch in Deutschland
Grafikquelle: Agentur für Erneuerbare Energien

Wärmewende wird gefördert

In Österreich sind immer noch über 600.000 Ölheizungen in Einsatz. Die Förderaktion „Raus aus dem Öl“ ist Anfang 2019 gestartet und wurde aufgrund der großen Nachfrage schon einmal verlängert. Der Tausch einer mindestens 30 Jahre alten Ölheizung durch ein alternatives Heizsystem wird in Österreich mit 5.000 Euro gefölrdert.

Wärmewende
Quelle: KOMMUNALKREDIT PUBLIC CONSULTING GMBH

Auch Deutschland fördert die Wärmewende. In der Regel bekommt man praktisch für fast jede neue Heizungeine Förderung oder zinsgünstige Kredite. Erneuerbare Energien wie Wärmepumpen erhalten dabei eine höhere Förderung. Außgenommen von den Förderungen sind z.b. Elektroheizungen.

Vergeben werden die Förderungen in Deutschland durch die staatlichen Stellen wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Fördersummen reichen von 5.000€ bis 10.000€ für eine neue Brennwertheizung und 10.000€ bis 20.000€ für eine nachhaltiges Heizsystem, wie Biomasse oder Wärmepumpe.


Stichwort Sektorenkopplung

Unter Sektorkopplung wird die Vernetzung der Sektoren der Energiewirtschaft sowie der Industrie verstanden, die gemeinsam gekoppelt und optimiert werden. Die Sektoren Strom, Wärme / Kälte und Verkehr werden dabei nicht mehr getrennt betrachtet.

Die Sektorenkopplung ermöglicht eine Verbindung des Strom- und Wärmesektors und bildet somit die Basis für eine erfolgreiche Wärmewende. Dort wo erneuerbare Wärmeenergiequellen wie biogene Festbrennstoffe, Biogas, Solar- und Geothermie aufhören, kann elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen eingesetzt werden.


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Christoph Buchinger

Blogger & Gründer des EnergiesparBlog´s