Mobilität, Technologie

Grüner Wasserstoff – Energieträger der Zukunft

Wasserstoff ist einer der Hoffnungsträger für eine nachhaltige Energiezukunft. Seit den 1980er Jahren werden Versuche und Forschungen durchgeführt. Viele Wasserstoff-Anwendungen stecken jedoch in den Kinderschuhen und müssen technisch noch reifen, um kommerziell eingesetzt werden zu können. Damit ein komplettes Energiesystem nachhaltig betrieben werden kann, benötigen wir den sogenannten grünen Wasserstoff.


Was bedeutet grüner Wasserstoff?

Wasserstoff wird heutzutage zum Großteil (ca. 98%) aus fossilen Energieträgern wie Erdgas erzeugt und ist somit CO2 belastet. Grüner Wasserstoff wird durch die Zerlegung von Wasser, die Elektrolyse, gewonnen, wobei der dafür benötigte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Günstiger und daher weiter verbreitet ist die Herstellung von Wasserstoff aus Erdgas. Ökologisch gesehen nicht sinnvoll und auch nicht nachhaltig.

Ausreichend Ökostrom ist somit Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit von grünem Wasserstoff. Zudem müsste die Technologie der Brennstoffzellen für einen höheren Wirkungsgrad weiterentwickelt werden.

Wasserstoff aus Wasserkraft Energiesparblog

Wasserstoff ist keine Energiequelle

Wasserstoff ist ein Energieträger oder ein Speichermedium, jedoch keine Energiequelle. Wir können grünen Wasserstoff in der Automobilindustrie für ein nachhaltiges Antriebskonzept oder auch in der Industrie als Energieträger verwenden. Wasserstoff kann jedoch auch als effizeintes Speichermedium eingesetzt werden.

Um volatile erneuerbare Energie aus Wind- und Sonnenkraft in unser Energiesystem integrieren zu können, brauchen wir in Zukunft noch mehr Speichermöglichkeiten. Neben den Pumpspeicherkraftwerken und den Batteriespeicherlösungen unterschiedlicher Technologien bietet die Energiespeicherung mit grünem Wasserstoff ein großes Potenzial.

Grüner Wasserstoff ist für uns das perfekte Beispiel für die Sektorkopplung, die zur Dekarbonisierung von Energiewirtschaft, Industrie und Transport dringend erforderlich ist.

Wasserstoff zur Sektorenkopplung

Forschungsprojekt – H2FUTURE

Besonders energieintensive Branchen wie die Industrie müssen in Zukunft umweltfreundlicher produzieren und ihren CO2-Ausstoß massiv zurückfahren.

Deshalb hat sich das österreichische Energieversorgungsunternehmen Verbund mit der Voestalpine, Siemens sowie Austrian Power Grid und den wissenschaftlichen Partnern K1-MET und TNO zum Forschungsprojekt H2FUTURE zusammengetan. Sie arbeiten gemeinsam an der Herstellung von grünem Wasserstoff aus grünem Strom für die Stahlindustrie, der mit einer PEM (Proton Exchange Membrane) Elektrolyseanlage erzeugt wird.

H2FUTURE setzt einen ersten wichtigen Schritt, um industrielle Prozesse zu dekarbonisieren. Wie das Konzept funktioniert siehst du im folgenden Video:


Wasser ist der unterschätzte Energieträger und Rohstoff

Wasserstoff wird unter anderem aus dem Rohstoff Wasser mittels Wasserelektrolyse hergestellt. Dabei wird in einem Elektrolyseur mit Hilfe von elektrischem Strom Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Das chemische Element Wasserstoff ist ein bislang noch unterschätzter Energieträger und Rohstoff.

Zunächst ist dieser umweltfreundlich, nachhaltig und unbedenklich. Im Gegensatz zu Strom ist er einfach zu speichern und lässt sich später wieder zurück in Strom oder Wärme umwandeln. Deshalb wird Wasserstoff oft als Schlüsselelement für eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende bezeichnet.


Die Zukunft der Enerigewelt

Zu den potentiellen Anwendungsgebieten von grünem Wasserstoff zählen die Hausenergie– und Stromversorgung, die Verwendung als Kraftstoff in der Mobilität sowie als Rohstoff in Chemie, Raffinerie und der Ammoniakherstellung. 

In den nächsten Jahrzehnten wird ein erheblicher Ausbau der Elektrolysekapazitäten erwartet, womit die Kosten dieser Technologie reduziert werden und in Zukunft grüner Wasserstoff im großtechnischen Stil verfügbar ist. Wasserstoff wäre somit der ideale Energieträger für das erneuerbare Energiesystem der Zukunft. Deshalb können wir davon ausgehen, dass ihm noch eine große Zukunft bevorsteht.



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Christoph Buchinger

Blogger & Gründer des EnergiesparBlog´s